FringeForms

(english)

Das englische Wort fringe wird auf verschiedene Weise für etwas verwendet, das mit Rand, im Sinne von Verzierung oder Fransenkante zu tun hat. Es bezeichnet aber auch eine Randgruppe in der Gesellschaft.

Im Sinne dieses Wortverständnisses sind meine Figuren, die aus fünf bis zehn Millimeter starken Stahlplatten geschnitten sind, FringeForms. Sie sind in ihrem Ausdruck vom Rand bestimmte Gestalten. Ihre Umrisse mäandern, sie zeigen Zacken und Fransen. Auf diese Weise umspielen sie die Idee, die dem figürlichen Ausdruck zugrunde liegt und erweitern so den Interpretationsraum des Dargestellten.

Mein künstlerisches Anliegen ist es, den Raum bei der Entwicklung der Figuren mit einzubeziehen. Statt den Dingen alle Dominanz zuzuordnen, versuche ich die Sphäre, die wir so pauschal Raum nennen, in meine Figuren hinein wirken zu lassen und auf diese Weise das Gegenständliche der Dinge mit der ungegenständlichen Wirkung des Raumes gestalterisch so zu verknüpfen, dass ihr schöpferischer Zusammenhang deutlich wird. Raum ist für mich nicht einfach eine Leere zwischen Dingen, sondern mitgestaltende Kraft.

Der Schwere des Eisens enthoben gewinnen die Figuren, durch die lebhafte Konturierung ihrer Haltung und Geste, eine auf Spannung angelegte Gegenwärtigkeit. Ihre dingliche Präsenz wird darüber hinaus auch auf unstoffliche Weise belebt, nämlich durch Schatten. Durch diese tritt die Gestaltungsidee, die sich mit der jeweiligen Figur verbinden lässt, gleichsam aus einem unstofflichen Schattenbild in ein körperhaftes Erscheinen.